Rolleiflex 2,8F, Bildrechte IME
Inventarnummer: 2014-0043
Datierung: 1960-1961
Material: Metall, Glas, Kunstleder
Hersteller: Franke und Heidecke, Braunschweig
Standort: Sonderausstellung „Faszination Fotografie“
2. OG Industriemuseum Elmshorn
Rolleiflex 2.8F (1960-1981)
Wie viele Fotos machen Sie mit Ihrem Smartphone pro Tag?
Auf die in dieser Kamera gebräuchliche Mittelformat-Filmrolle vom Typ 120 passen genau 12 Bilder im großen, quadratischen Format 6x6cm (56x56mm).
Im Zusammenspiel mit dem hochauflösenden Objektiv der Firma Carl Zeiss hat dies den Vorteil, dass die Entscheidung über Quer- oder Hochformat im Nachhinein getroffen werden kann. Der Bildausschnitt erscheint brilliant und spiegelverkehrt auf einer Mattscheibe in der Größe des Negativs, eine Batterie ist dafür nicht notwendig. Tatsächlich funktioniert die gesamte Kamera ohne zusätzliche Stromversorgung.
Lieb und teuer
Durch einen Blick auf die Seriennummer der Kamera lässt sich das Baujahr auf 1960-1961 eingrenzen. Der Preis für eine solche Kamera mit dem begehrten Zeiss Planar Objektiv betrug zu dieser Zeit 868 DM, fast zehn Mal so viel wie ein einfaches Fahrrad. In den 1950er und 60er Jahren war die Rolleiflex in den Händen berühmter Fotograf*innen wie Viviane Maier, Diane Arbus, Robert Capa und Robert Doisneau zu finden; auf dem Markt war sie über lange Zeit konkurrenzlos und galt unter Fotoreporter*innen und Künstler*innen über Jahrzehnte als die ideale Kamera.
Erlebbare Fotogeschichte
Von dem 1920 als „Werkstatt für Feinmechanik und Optik, Franke & Heidecke“ gegründeten Unternehmen ist nach einer bewegten Geschichte mit vielen Standort- und Namensänderungen sowie der Aufteilung in unterschiedliche Geschäftszweige nicht mehr viel geblieben. Unter dem Namen Rollei verkauft heute eine Firma in Norderstedt diverses Fotozubehör.
Wer Fotogeschichte erleben und begreifen will, kann sich aber von der hohen Funktionalität, optischen Güte und genialen Handhabung der legendären Kamera auch heute noch überzeugen. Mittelformat-Filme werden nach wie vor produziert und entwickelt – sogar eine direkt anschließende Digitalisierung wird durch einige Dienstleister angeboten.
Anders als bei der großen Mehrzahl der heute hergestellten Kameramodelle gibt es bei der Rolleiflex allerdings nur wenig Wertverlust: Für ein perfekt erhaltenes und generalüberholtes Exemplar des hier besprochenen Modells werden von Sammler*innen und Fotograf*innen nicht selten 3.000 Euro und mehr bezahlt.
Sonderausstellung Faszination Fotografie – Entwicklung von Technik und Handel
Möchten Sie der Rolleiflex einmal in die Augen schauen?
In der Sonderausstellung „Faszination Fotografie – Entwicklung von Technik und Handel“ erwarten Sie spannende Exponate aus der Sammlung des Industriemuseums die die Geschichte der (Elmshorner) Fotogeschäfte und Highlights der Entwicklung der Fototechnik erzählen. Durch das Stereoskop sehen Sie ein räumliches Bild der Vergangenheit und im analogen Labor wird das Handwerk des Film-Fotograf*innen lebendig erläutert.
Drücken Sie im Fotoatelier selbst auf den Auslöser und nehmen Sie am Fotoautomaten Ihr ganz persönliches Souvenir entgegen!