Wohnen, Leben und Versorgung in den 1920er Jahren
Sparherd, Henkelmann, Einwecktopf, Waschkessel… diese Alltagsgegenstände der mühseligen Hausarbeit sind in der Arbeiter*innenwohnküche mit Waschküche, Plumpsklo und Schweinestall im zweiten Obergeschoss zu entdecken.
Gas- oder Elektroherd, Waschmaschine oder andere elektrische Haushaltsgeräte der 1920er Jahre konnten sich Arbeiter*innenfamilien nicht leisten. Sparsamkeit in der gesamten Haushaltsführung war das oberste Gebot.
Einen Kontrast zum Alltag der Arbeiterfrauen bilden die Salonmöbel eines Elmshorner Fabrikanten, in dessen Haushalt Dienstmädchen und erste elektrische Haushaltsgeräte die Arbeit verrichteten.
Der Kolonialwarenladen
Der Kolonialwarenladen ist mit zahlreichen Nahrungsmitteln, Reinigungsmitteln und Gebrauchsgegenständen aus der Zeit um 1920 gefüllt. Hier musste noch alles abgewogen und in Papiertüten verpackt werden.
Auch die Produkte der anschließend jeweils kurz vorgestellten Elmshorner Margarine- und Fleischwarenindustrie wurden im Laden verkauft.
Die Verbreitung von Bouillonwürfeln, Kunstbutter und Fleischkonserven führte in Elmshorn zu einem Aufschwung der Lebensmittelindustrie.
Steingutfabrik C. & E. Carstens
Die Steingutfabrik C. & E. Carstens produzierte von 1907 bis 1938 Geschirr am Krückaudeich in einer sehr großen Vielfalt an Formen und Dekoren, die von renommierten Künstlern entworfen wurden. In den 1920er Jahren gehörten zur Carstens-Firmengruppe 15 Fabrikstandorte im ganzen Deutschen Reich.
Die im „Musterzimmer“ und im „Fabriklager“ ausgestellten Geschirrteile bieten einen hervorragenden Querschnitt durch die Produktpalette.
Die Steingutsammlung des Industriemuseums umfasst rund 1.400 Stücke, die alle bei „Pott-Carstens“ in Elmshorn hergestellt worden sind.