Stellten das Programm zur Ausstellung vor: Rita Maria Hoffmann (Beirat Frauenwerk Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf), Maren Schlotfeldt (Leiterin Frauenwerk Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf), Gesine Hübner (Volontärin Industriemuseum), Anne Krey und Ingrid Ellerbrock (Autorinnen im Ausstellungskatalog, beide Beirat Frauenwerk Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf) sowie Christa Seger (ehem. Leiterin Frauenwerk Kirchenkreis Rantzau, Frauengeschichtswerkstatt)
Wanderausstellung im Industriemuseum vom 10. April bis 8. Mai 2016
Sie waren Vorkämpferinnen der Reformation im Norden, wurden als erste Missionarinnen nach Indien geschickt, traten für den Humanismus in Kriegszeiten ein oder engagierten sich ehrenamtlich – Frauen aus der Nordkirche, die in den letzten rund 500 Jahren reformatorische Impulse in Kirche und Gesellschaft setzten.
Anlässlich des anstehenden Reformationsjubiläums hat das Frauenwerk der Nordkirche gemeinsam mit der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek eine Wanderausstellung erarbeitet, die aus allen Kirchenkreisen ausgewählte Frauenbiografien zeigt. Insgesamt 20 Frauenleben werden durch die Ausstellung aus dem Dunkel der Geschichte ans Licht geholt: Beleuchtete Stelen geben Auskunft über ihr Wirken, lassen sie teilweise in Bild und Ton und mit Exponaten lebendig werden.
Biografie Hedwig Dörschners in Ausstellung gewürdigt
Für den Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf wurde Hedwig Dörschner ausgewählt, die lange Zeit in Elmshorn lebte und als Gewerbelehrerin arbeitete. Zielstrebig engagierte sie sich als „beharrliche Christin“ ehrenamtlich auf vielfältige Weise für junge und alte Menschen in ihrem Umfeld. „Anspruchslos in der eigenen Lebensführung, aber großzügig gegenüber anderen“ sei sie gewesen, so Anne Krey und Ingrid Ellerbrock, die für die Ausstellung das Leben von Hedwig Dörschner erforscht haben. Auch Christa Seger hatte sich im Rahmen des Buchprojekts der Frauengeschichtswerkstatt „Frauenleben in Elmshorn“ bereits mit ihrer Biografie auseinandergesetzt und erinnert sich an eine Frau, die ihrem Glauben und ihren Prinzipien beharrlich folgte.
Die Ausstellung wurde Anfang Februar in Kiel eröffnet und wird bis ins Jahr 2017 durch alle Kirchenkreise der Nordkirche wandern. In Elmshorn macht sie vom 10. April bis 8. Mai Station – im Industriemuseum können in diesen Wochen die Lebenswege dieser Frauen, die Reformationsgeschichte mitgestalteten, entdeckt werden.
Vielseitiges Veranstaltungsprogramm
Begleitet wird die Ausstellung durch ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm, das die Vorbereitungsgruppe mit großem Engagement auf die Beine stellt:
Am Sonntag, 10. April, wird die Ausstellung um 11.30 Uhr im Industriemuseum eröffnet. Ulrike Koertge hält als Leiterin des Frauenwerks der Nordkirche die Eröffnungsrede, es folgen Grußworte aus Kultur, Politik und Kirche, ein Blick auf das Leben Hedwig Dörschners sowie eine musikalische Begleitung durch die Kirchenmusikern Isolde Zerer. Im Anschluss kann die Ausstellung besichtigt und ein kleiner Imbiss genossen werden. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung im Industriemuseum wird gebeten.
An den darauffolgenden Sonntagen wird jeweils zwischen 15 und 17 Uhr ein thematischer Schwerpunkt mit Führung und geselligem Beisammensein angeboten. Der Eintritt kostet jeweils 3,- Euro. So findet am 17. April ein Erzählcafé zu Hedwig Dörschner statt. Am 24. April werden im Wechsel von Texten und Musik drei weitere „Reformatorinnen“ vorgestellt, die in den letzten Jahrzehnten wirkten: Dorothee Sölle, Annemarie Grosch und Ada Ehmler. Am 1. Mai wiederum stellen Dr. Ruth Bördlein und Antje Heinrich-Sellering (beide aus Greifswald) das Leben von Margarethe Lachmund vor, die sich gegen den Nationalsozialismus engagierte.
Ihren Abschluss findet die Ausstellung am 8. Mai um 11.30 Uhr. Gerhildt Calies wird in einem Vortrag Anna Sophie Paulsen vorstellen, die als erste Frau an der Universität in Kiel in Theologie promovierte. Ein Rückblick auf die Ausstellung und ein Imbiss runden das Programm ab. Der Eintritt zu dieser Finissage ist frei.