Das Industriemuseum bekommt ein Modell des Elmshorner Hafens für die neue Dauerausstellung im ersten Obergeschoss
Fällt der Blick heute auf den Hafen in Elmshorn, weist kaum etwas darauf hin, welches geschäftige Treiben hier noch vor rund 100 Jahren herrschte. Um 1910 war dies der drittgrößte Getreideumschlagplatz im Deutschen Reich. Zwei- bis dreitausend Schiffe fuhren den Hafen pro Jahr an, transportierten neben Getreide auch Ziegelsteine, Kohle und anderes Schüttgut und sorgten für Hochbetrieb an den Kaimauern. Zugleich beschwerten sich schon Zeitgenossen über die große Enge im schmalen Hafenbecken, die das Manövrieren der Ewer, Dampfschlepper und Schuten zur Zentimetersache machte.
Genau diese Verhältnisse konnten bisher auch im Industriemuseum kaum deutlich gemacht werden. „Wir hatten immer das Problem, dass wir zum Thema Hafen kaum Exponate hatten“, erklärt Museumsleiterin Bärbel Böhnke. Dank einer großzügigen Spende der Fielmann AG an den Förderverein des Museums wird sich dies künftig ändern: Der Hamburger Modellbauer Olaf Krabbenhöft baut auf einer 150×40 cm großen Styrodurplatte ein anschauliches Diorama des Elmshorner Hafens um 1910 im Maßstab 1:87. Neben traditionellen Ewern und motorisierten Frachtschleppern im Hafenbecken werden zahlreiche Waren, Karren, Gespanne und Figuren bei der Hafenarbeit die Kaianlagen beleben. Auch die 1897 gebaute Hafenbahn erhält ihren Platz im Modell. Ein historisches Großfoto des Hafens sowie eine Medienstation zu seiner Veränderung im Laufe der Zeit sollen in der neuen Dauerausstellung das Diorama begleiten.
Bei der Neueröffnung des ersten Stockwerks am 13. März 2016 kann das Hafenmodell dann von allen Interessierten bestaunt und entdeckt werden.