Veranstaltung mit Kulturministerin Spoorendonk im Industriemuseum
Ein zeitgemäßes Museum muss barrierefrei sein – darin waren sich alle Beteiligten einig. Am 2. März fand im Industriemuseum Elmshorn die offizielle Präsentation einer Umfrage zu Barrierefreiheit und Inklusion in Museen statt. Dafür reiste eigens die Kulturministerin Anke Spoorendonk aus Kiel an.
Anke Spoorendonk, Kulturministerin von Schleswig-Holstein
Durchgeführt wurde die Studie von der digiCULT-Verbund eG im Auftrag des Museumsverbandes Schleswig-Holstein und Hamburg. Die Finanzierung gewährleistete das Land Schleswig-Holstein, so dass die Erhebung auf die Museen des Landes beschränkt blieb. Insgesamt erhielten 263 Museen den Fragebogen, 105 beteiligten sich letztendlich an der Umfrage. Ziel war es, ein realistisches Bild des gegenwärtigen Standes von Barrierefreiheit und Inklusion in den Museen zu bekommen. Die Ergebnisse wurden nun in Elmshorn vorgestellt.
Prof. Dr. Jörn Henning Wolf, Vorsitzender des Museumsverbandes Schleswig-Holstein und Hamburg e.V.
Nach der Begrüßung durch die Museumsleiterin Bärbel Böhnke lobte Ministerin Spoorendonk das Industriemuseum als Aushängeschild für die Stadt Elmshorn. Sie betonte die Bedeutung barrierefreier und inklusiver Angebote in den Museen und verwies auf die UN-Behindertenrechtskonvention von 2009. In der schleswig-holsteinischen Landesverfassung ist Inklusion seit Ende 2014 verankert. „Diese Untersuchung ist ein erster Schritt. Mir ist bewusst, dass – wie auch in anderen Kulturbereichen – in diesem Zusammenhang noch eine Vielzahl von baulichen, aber auch sonstigen Maßnahmen zur Herstellung von Barrierefreiheit auf den Weg zu bringen sind. Die heute hier vorgelegten Untersuchungsergebnisse bilden eine erste Grundlage, auf der nächste Schritte geplant werden können“, so Spoorendonk. Sie ermunterte die Museen, die Beratungs- und Fortbildungsangebote in dieser Hinsicht anzunehmen und sich an der Museumszertifizierung zu beteiligen.
Frauke Rehder, Geschäftsführerin der digiCULT Verbund eG
Der Präsident des Museumsverbandes Schleswig-Holstein und Hamburg, Prof. Dr. Jörn Henning Wolf, stimmte ihr in seinem Grußwort zu, dass eine schrittweise Verbesserung der realistische Weg sei. Er lobte die differenzierte Auswertung der Studie, die eine gute Handlungsbasis darstelle. Frauke Rehder, Geschäftsführerin von digiCULT, stellte anschließend die Umfrageergebnisse vor. Ihr Fazit: Die Museen in Schleswig-Holstein hätten Inklusion bereits als wichtiges Thema erkannt, einiges sei auch schon passiert. Generell aber bleibe noch viel Verbesserungspotential. Eine Begleitung durch Beratungsangebote und Förderprogramme auch seitens des Landes sei wünschenswert, um die Museen auf ihrem Weg zu mehr Barrierefreiheit zu begleiten.